Wurzelmilben sind heimtückische Schädlinge, die erheblichen Schaden an deinen Zimmerpflanzen anrichten können. Das Fatale ist, dass man den Befall spät bemerkt, die herkömmlichen Waffen gegen Schädlinge nicht helfen und es kaum hilfreiche Tipps im Internet zu finden gibt. Deswegen möchten wir unsere Erfahrungen mit dir teilen und du wirst nach dem Artikel wissen:
Woran du einen Befall erkennen kannst, warum du dann sofort handeln solltest und wie du die Wurzelmilben wieder loswirst!
Wurzelmilben, auch Rhizoglyphus genannt, sind nur rund einen Millimeter groß. Sie leben in der Erde, ernähren sich von toten und lebenden Pflanzenteilen. Was natürlich einen erheblichen Schaden an deinen Pflanzen anrichten kann. Sie können sich schnell verbreiten, weil ein Weibchen mehrere Hundert Eier legen kann, die dann in Abhängigkeit der Bedingungen nach 1-5 Wochen schlüpfen.
Wurzelmilben sind laut Wikipedia klassische Liliengewächs-Schädlinge. Wir hatten einen Befall unserer Aronstabgewächse, sprich Monstera, Philodendren und Anthurien, aber auch Musas, Efeututen und Alocasien waren infiziert.
Durch die Wurzelmilben werden die Wurzeln der befallenen Pflanze stark angegriffen. Das führt zunächst zu einem verlangsamten Wachstum bis hin zum Tod der Pflanze.
Die Milben fressen außerdem kleine Kanäle in die Wurzeln, um dort Eier abzulegen. Das macht es noch mal besonders schwierig, sie wieder loszuwerden, aber dazu später mehr.
Außerdem breiten sich Wurzelmilben sehr schnell auch auf benachbarte Pflanzen aus. Wenn man den Befall bei einer Pflanze entdeckt hat, kann man davon ausgehen, dass auch die Pflanzen daneben infiziert sind.
Hier siehst du eine kleine, junge Wurzelmilbe:
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Da die Wurzelmilben überwiegend unterirdisch unterwegs sind, erkennt man den Befall leider meistens erst, wenn es bereits zu spät ist.
Es ist also wahrscheinlicher, dass du zunächst eine Veränderung im Wachstum deiner Pflanzen feststellst, ältere Blätter abgeworfen werden oder du erste deformierte neue Blätter entdeckst. Dann solltest du spätestens jetzt das Substrat genauer inspizieren.
Es ist schwierig die kleinen Milben auf der Erde zu erkennen. Es lohnt sich ein paar Sekunden einen Punkt zu fixieren, denn es kann etwas dauern, bis man die Milben erkennt. Teilweise befinden sie sich auch auf den Blattstielen oder dem Untertopf.
Hier siehst du einen stark befallenen Topf, mit ausgewachsenen Wurzelmilben:
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Nachdem wir den Befall entdeckt hatten, haben wir das Internet durchforstet und einiges ausprobiert. Leider ohne Erfolg und damit du Zeit und Mühe sparen kannst, folgt hier die Liste mit Mitteln, die nicht funktioniert haben:
Der erste Tipp, den wir gefunden haben, war die Pflanzen umzutopfen. Das haben wir sogar 2-mal gemacht. In frisches Substrat. Beim 2. Mal standen die Pflanzen zwischenzeitlich 48 Stunden lang im Wasser, aber die Wurzelmilben kamen jedes Mal zurück. Man muss jedoch sagen, dass das Umtopfen den Pflanzen gutgetan und die Population der Milben reduziert hat. Man konnte deutlich sehen, wie es den Pflanzen erst besser und dann wieder schlechter ging.
Nachdem das Umtopfen erfolglos blieb, haben wir die Pflanzen und die oberste Erdschicht mit Neemöl eingesprüht. Danach hielten sich die Milben eine Zeit lang von der Oberfläche fern, was uns auf die Idee gebracht hat mit Neemöl zu gießen.
Das Resultat war: vom vielen Gießen hatten wir Trauermücken und den Wurzelmilben ging es prächtig.
Um wenigstens die Trauermücken Plage in den Griff zu bekommen, haben wir Nematoden ausgegossen. Mit der leichten Hoffnung, dass sie auch etwas gegen die Milben tun könnten.
Aber genau das Gegenteil ist der Fall! Laut Wikipedia fressen Wurzelmilben, neben Wurzeln, wohl gern auch Nematoden.
Unter den Hausmitteln im Internet, war auch Wermuttee. Der sollte wohl giftig für die Wurzelmilben und gut für die Pflanzen sein. Also kochten wir Tee. Jede Menge Tee. Tee als Gießwasser für 150 Pflanzen. Übrigens mutiert der Tee nach 2-3 Tagen zur stinkenden Brühe – also immer schön frisch kochen. Hat am Ende nichts gebracht 😀
Als wir mit unserem ökologischen Latein am Ende waren, haben wir 2 verschiedene Schädlingsfrei Stäbchen versucht: Lizetan und Careo. Beides erfolglos. Wir haben außerdem Kontakt zu einem Pflanzenschutz Hersteller aufgenommen. Er machte uns wenig Hoffnung, dass frei verkäufliche Mittel helfen werden. Selbst gegen die Mittel für Profis, wären die Wurzelmilben bereits resistent.
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Die Antwort klingt komisch, aber: mit Milben!
Bei unserer Recherche sind wir auf den Tipp mit Raubmilben gestoßen. Die machen zwar nichts gegen die Wurzelmilben, fressen allerdings deren Eier und Larven. Zu diesem Zeitpunkt waren wir schon sehr verzweifelt und dachten uns:
OK dann brauchen wir halt Milben gegen die Milben.
Gesagt, getan und wir haben 10 Tausend Hypoaspis Milben bestellt, die wir bei Amazon gefunden haben. Nach 7 Tagen waren die Raubmilben da.
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Die Raubmilben kommen in einem Karton und befinden sich in einer Erde-Kleie Mischung. Der Gedanke den Karton zu öffnen, kann im ersten Moment befremdlich sein. Aber man sieht die Milben nur, wenn man ganz genau hinsieht. Einfach 1-2 Esslöffel dieser Mischung auf die Erde in den Pflanztöpfen geben. Man sollte auf eine leichte Feuchtigkeit im Topf achten.
In den Tagen nach dem Ausbringen der Raubmilben, sieht man vereinzelt mal welche über die Erde krabbeln. Leider sind sich Wurzel- und Raubmilbe optisch sehr ähnlich und mit dem bloßen Auge kaum zu unterscheiden. Unser Eindruck war, dass sich die Raubmilben etwas schneller bewegen als die Wurzelmilben.
Das Problem ist natürlich, dass wenn es jetzt im Topf krabbelt, kann man nicht sagen, um welche Milbe es sich handelt. Deswegen muss man sich die Pflanze anschauen. Wir konnten bereits nach 2-3 Wochen feststellen, dass sich unsere Pflanzen erholt haben. Durch die durchsichtigen Untertöpfe waren wieder frische neue Wurzeln zu erkennen und es kamen auch wieder neue Blätter. Das war für uns das Zeichen, dass der Raubmilben Einsatz erfolgreich war.
Wir werden in ein paar Wochen noch einmal Raubmilben ausbringen, um sicher zu gehen. Übrigens helfen Raubmilben auch gegen Thripse oder Trauermücken und viele schwören darauf, sie vorbeugend einzusetzen. Wir freuen uns immer, wenn Mutter Natur einen ökologischen Schädlingsvernichter anbietet.
Sollte deine Pflanze stark befallen sein, solltest du sie auf jeden Fall umtopfen und dann erst die Raubmilben aussetzen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit die Wurzelmilben restlos zu bekämpfen.
Wenn die Wurzeln stark angegriffen sind, empfehlen wir einen Wurzelaktivator zu verwenden. Das unterstützt die Wurzelbildung und Regeneration deiner Pflanze. In Pulverform kannst du es einfach unter die Erde mischen oder vor dem Eintopfen auf die Wurzeln streuen.
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