Obwohl wir anfangs noch sehr skeptisch waren, sind wir richtige Fans von Raubmilben geworden. Sie haben uns nicht nur bei einem schlimmen Befall von Wurzelmilben geholfen, sondern dienen aktuell bei uns auch erfolgreich der Schädlingsprävention. Trauermücken, Thripse und Spinnmilben sind Geschichte, seit unsere Raubmilben Polizei in unseren Pflanztöpfen wohnt.
Der erste Einsatz von Raubmilben kann schon mal Überwindung kosten, deswegen möchten wir mit Vorurteilen aufräumen, unsere Erfahrungen teilen und die meistgestellten Fragen über Raubmilben beantworten.
Es gibt verschiedene Familien von Raubmilben. Alle gehören zu den Spinnentieren. Raubmilben zählen zu den Schutzräubern. Sie siedeln sich an, vermehren sich und halten eine Schädlingspopulation unter Kontrolle. Mit scherenförmigen Mundwerkzeugen stechen sie ihre Beutetiere an und saugen sie aus.
Der größte Vorteil liegt in der ökologischen Bekämpfung von Schädlingen. Man benötigt keine zusätzliche Chemie, welche unter Umständen auch für die Pflanze und die Substratgesundheit nachteilig sein kann. Darüber hinaus sind Nützlinge im Vergleich zu Pestiziden oft effektiver und nachhaltiger in ihrer Wirkung, als auch bei ihrer Herstellung und Entsorgung.
Für Umwelt und Pflanzen gibt es, bis auf den Versand keine Nachteile. Für den einen oder anderen könnte der Anblick oder der Gedanke daran, dass so viele Milben an ihren Pflanzen und in ihrer Umgebung sind, etwas unangenehm sein.
Die Nützlinge lassen sich am besten online bestellen, weil man sie selten in Gartencentern oder im Einzelhandel findet. Es gibt einige Onlineshops, aber auch Angebote bei Amazon. Wir haben bereits folgende Artikel bestellt, getestet und für gut befunden:
gegen Spinnmilben
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gegen Thripse
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gegen Spinnmilben
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gegen Thripse, Trauermücken, Wurzelmilben etc.
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Sie fressen bevorzugt andere Insekten, sowie deren Larven und Eier. Wenn sie zu wenig Nahrung finden, ernähren sie sich von Wasser Nektar oder Pollen. Teilweise verhalten sie sich dann kannibalisch.
Das kann man pauschal nicht sagen. Es kommt hier auf die Art und Stärke des Schädlingsbefalls an. Eine Amblyseius cucumeris soll täglich bis zu 3 Thripse Larven vertilgen können. Eine Phytoseiulus persimilis täglich 5-7 Spinnmilben oder max. 20 Eier.
Bei den Hypoaspis kann man nur schätzen, was sich unterirdisch abspielt. Unsere Erfahrung nach einem Wurzelmilben Befall war, dass sich nach 10-14 Tagen die ersten Verbessrungen an der Pflanze selbst gezeigt haben. Einen Trauermückenbefall konnten sie unter Kontrolle halten, aber nicht komplett beenden, da sie „nur“ bis zu 8 Trauermückenlarven am Tag essen. In Kombination mit zusätzlichen Gelbfallen, sind wir auch die Trauermücken komplett losgeworden.
Die Raubmilben sind hauptsächlich auch in Deutschland heimisch. Man findet sie theoretisch in Wäldern und Gärten. Unsere Raubmilben für Zimmerpflanzen stammen aus speziellen Zuchten.
Ein paar Arten werden aber auch importiert. Die Phytoseiulus persimilis beispielsweise ist spezialisiert auf eine Spinnmilbenart und kommt eigentlich aus Chile.
Raubmilben sind weder für Menschen noch für Haustiere gefährlich. Im Gegenteil sogar. In der Hühnerzucht werden Raubmilben eingesetzt, um die für Hühner schädlichen Blut- und Vogelmilben zu bekämpfen.
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Der Lebenszyklus ist stark von den Gegebenheiten, wie Nahrungsangebot und Temperatur, abhängig. Beispielsweise leben Hypoaspis bei 15 °C bis zu 194 Tage, bei 22 °C 45 Tage und bei 28 °C nur 23 Tage lang. Das liegt daran, dass bei geringerer Temperatur die einzelnen Entwicklungsphasen der Milben länger dauern. Die Lebensdauer der einzelnen Arten variiert auch leicht.
Deswegen zeigt unsere Übersicht den Lebenszyklus bei einer Durchschnittstemperatur von 23 °C.
Raubmilben kommen auch mit niedrigen Temperaturen zurecht, stellen aber ihre Aktivitäten unter 10 °C ein. Idealerweise schaffst du Temperaturen von über 18 °C, damit deine Raubmilben weiterhin Appetit haben.
Uns fällt zwar kein Grund ein, warum man die Raubmilben wieder loswerden möchte, aber diese Frage wird öfter bei Google gestellt, deshalb der Vollständigkeit halber:
Raubmilben entfernst du mit chemischem Pflanzenschutz oder anderen Nützlingen.
Aktuell sind über 5.000 Raubmilben Arten bekannt Für die Schädlingsbekämpfung bei Zimmerpflanzen sind 9 Arten besonders interessant. Welche Raubmilben gegen was helfen, findest du in folgender Übersicht:
Teilweise macht es auch Sinn, zwei Arten zu kombinieren. Zur Schädlingsprävention nutzen wir momentan die Hypoaspis für die Erde und die Amblyseius californicus gegen Spinnmilben.
Bei einem starken Spinnmilbenbefall, hilft auch eine Kombination aus der Amblyseius californicus und der Phytoseiulus persimilis.
Kombi gegen Spinnmilben
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Diese Art ist nur etwa 0,5 – 0,8mm klein. Sie wird meistens in kleinen Tütchen zum Aufhängen geliefert. Diese Raubmilben eignen sich gut zum Vorbeugen von Spinnmilben, denn sie werden mit Nahrung für bis zu 4 Wochen geliefert. Die Amblyseius cucumeris benötigt zur Vermehrung eine hohe Luftfeuchtigkeit und es hilft, wenn du die Tütchen leicht ansprühst.
Bei einem akuten Spinnmilbenbefall solltest du aber nicht warten, bis die Raubmilben geliefert werden. Spinnmilben hinterlassen schnell unschöne Blattschäden. Gründliches Abduschen und Abwischen der Blätter verschafft dir etwas Zeit.
gegen Spinnmilben
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Die wohl meist gefürchtetsten und gehassten Schädlinge überhaupt! Endlich kannst du den Thripsen mit 0,5mm großen Killermaschinen den Kampf ansagen. Die Cucumeris wird in kleinen Tütchen zum Aufhängen geliefert. Bereits kurz nach dem Öffnen solltest du einige der Raubmilben aus den Tüten laufen sehen.
gegen Thripse
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Diese Art wurde erst vor einigen Jahren entdeckt. Ausgewachsen sind sie leicht bräunlich und bis zu 1mm lang.
Die Hypoaspis Raubmilbe bewegt sich überwiegend unterirdisch und bewohnt den Boden bis zu 4 cm tief. Dort frisst sie Larven, Eier und adulte Schädlinge. Sie hilft also gegen sämtliche Schädlingsarten, die in der Erde nisten. Das trifft u.a. auf Trauermücken, Wurzelmilben, Thripse, weiße Fliegen und Springschwänze zu.
Sie ist auch gut für Orchideen geeignet, weil sie nicht unbedingt eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigt.
Für sämtliche Schädlinge, die in der Erde nisten
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Du kannst die Milben nach Erhalt in der Regel nur maximal 2 Tage bei 8-12 °C lagern. Die Temperatur sollte bei der Ausbringung mindestens 18 °C betragen.
Bei den Tütchen ist es simpel. Du musst diese an der markierten Stelle einreißen und an die gewünschten Pflanzen hängen. Unserer Erfahrung nach benötigst du weniger Tüten als vom Hersteller angegeben. Die Raubmilben verteilen sich sehr schnell und wandern auch auf die benachbarten Pflanzen, sodass nicht jede Pflanze eine eigene Tüte benötigt.
Bereits in den ersten Minuten müsstest du einige weiße, wandernde Punkte auf den Blättern sehen können.
Die Streuware wird in einer Dose geliefert, die du erst kurz vor der Ausbringung öffnen solltest. Vor dem Öffnen die Dose leicht schwenken, damit sich die Milben in der Streuware verteilen. In der Streuware selbst befinden sich übrigens adulte Tiere, Eier und Larven der Raubmilben sowie für deine Pflanzen unschädliche Futtertiere.
Anschließend verteilst du die Streuware auf der leicht angefeuchteten Erde. Wir haben einen Teelöffel in kleine Töpfe und 1-2 EL in große Töpfe gefüllt. Von den Hypoaspis aus der Streuware wirst du wenig sehen, weil diese sich relativ zügig in der Erde verkriechen, um an die Arbeit zu gehen.
Du darfst die Raubmilben auf keinen Fall mit chemischen Schädlingsvernichtern in Kombination anwenden. Solltest du also deine Pflanzen mit Stäbchen oder sonstigen Mitteln behandelt haben, werden Raubmilben nicht lange überleben.
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